BürgerWIND Westfalen zahlt Mitgliedern fünfprozentige Dividende und strebt weitere Beteiligungen an
Gute Geschäfte in luftiger Höhe
Ein Jahr nach der Gründung der BürgerWIND Westfalen eG gab es bei der ersten Generalversammlung am Regionalflughafen Paderborn-Lippstadt fröhliche Gesichter. An vier von elf Windenergieanlagen im Windpark Wewelsburg ist die 217 Mitglieder zählende Genossenschaft beteiligt. Die Windräder der Wewelsburger Windenergie GmbH & Co. KG (WWE) drehten sich in den vergangenen Monaten prima im Wind.
„Die durchschnittliche Verfügbarkeit des Windparks von über 98 Prozent war überdurchschnittlich gut und ist ungewöhnlich“, freute sich Vorstandsmitglied Friedbert Agethen. Entsprechend dürfen sich 112 Mitglieder der Genossenschaft im ersten Jahr auf eine fünfprozentige Bruttodividende in Höhe von rund 8.500 Euro freuen. Der Rest des erwirtschafteten Jahresüberschusses in Höhe von rund 45.000 Euro soll in die Gewinnrücklage für spätere Jahre fließen. Das Votum der rund 70 anwesenden Mitglieder fiel einstimmig aus. Das gezeichnete Kapital beträgt nach Angaben von Vorstandsmitglied Catharina Hoff über 1,8 Millionen Euro. Als 200. Mitglied bekam die Paderbornerin Andrea Woitschek von Vorstand und Aufsichtsrat einen Blumenstrauß. Auch für dieses Jahr ist Friedbert Agethen optimistisch, dass der Windpark in Wewelsburg das erwartete Jahresergebnis einfahren wird.
Ein neues Gesicht gibt es beim BürgerWIND-Aufsichtsrat. Für Johannes Lackmann wurde Sparkassen-Bankkaufmann Thomas Tölle geschlossen ins Gremium gewählt. Der 52-Jährige kommt aus Horn-Bad Meinberg.
Im nächsten Jahr plant die Genossenschaft weitere Beteiligungen. Nach Angaben von Friedbert Agethen handelt es sich dabei um drei bis fünf Windenergieanlagen in der Nähe von Weiberg. Insgesamt mahlen für den Genossenschaftschef in den Rathäusern die Mühlen für Planer von Windenergieanlagen jedoch zu langsam. Aufsichtsratsmitglied Peter Gödde ging noch weiter und sprach kommunale Überlegungen an, selbst Windräder zu betreiben. „Die sollen sich auf das konzentrieren, was sie können, und nicht Unternehmer spielen.“ Noch in diesem Monat verlegt die Genossenschaft als symbolischen Schritt ihren Sitz ins Technologiezentrum (TZL) nach Lichtenau. Die Kommune ist bekanntlich auf dem Weg zur Energiestadt.
Einen Einblick in die Arbeit des Runden Tisches „Paderborner Land 100 Prozent erneuerbar“ gab Willi Ernst. Der gebürtige Ahdener stellte das bereits realisierte Solarparkhaus in Bad Lippspringe vor und nannte weitere mögliche Solarprojekte wie die Energieteam-Arena, die Mülldeponie „Alte Schanze“, das Kreishaus und die Rathäuser. Ersetzte Windräder aus der Region könnten zudem in Entwicklungsregionen in der Welt eingesetzt werden. Ernst verteidigte Strom aus Erneuerbaren Energien. Dieser sei nicht zu teuer. „Bei gerechter Verteilung sind das nur 20 bis 30 Euro Mehrkosten im Jahr für den Stromkunden.“
Der Hövelhofer Heinz-Josef Rodehuth stellte sein Holzheizkraftwerk-Projekt in der Sennegemeinde vor. Ein ähnliches Kraftwerk soll in einem Paderborner Industriegebiet neben Strom vor allem auch Wärme für die Industrie liefern.
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Infos zum Foto:
BU: Während der Generalversammlung erhielt Andrea Woitschek als 200. Genossenschaftsmitglied von Vorstand und Aufsichtsrat einen Blumenstrauß zur Begrüßung. (Auf dem Foto von links) Hubert Böddeker, Andrea Woitschek, Catharina Hoff, Friedbert Agethen und Peter Gödde.
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