„Das 21. Jahrhundert wird das Jahrhundert der erneuerbaren Energien!“, davon ist Friedbert Agethen, Windenergie-Planer aus Helmern, überzeugt. Nach Fukushima wünschten sich viele Menschen endlich eine Energieversorgung ohne Angst, aber auch ohne Klimakatastrophe. „Dieses Ziel wollen sie auch ganz persönlich unterstützen und so schnell wie möglich eine Stromversorgung aus 100 Prozent erneuerbaren Energien erreichen.“ Und da bei weitem nicht jeder die Gelegenheit und das Kapital für eigene Solar-, Wind- oder Biogasanlagen hat, haben Friedbert Agethen und einige Mitstreiter jetzt die Genossenschaft „BürgerWIND Westfalen eG“ gegründet: Hier kann jeder bereits mit kleinen Anlagebeträgen die sanften Energien unterstützen und zugleich von den Erträgen profitieren.
Am Montag, dem 4. Juli will sich die neu gegründete Genossenschaft erstmals der Öffentlichkeit präsentieren: Im Airport-Forum Paderborn-Lippstadt werden ab 19 Uhr Vorstand und Aufsichtsrat der BürgerWIND Westfalen eG die Möglichkeiten und Chancen für Genossenschaftsmitglieder vorstellen. Das Ziel sei klar: „Wir möchten, dass jeder, der den Umstieg auf erneuerbare Energien fördern und beschleunigen möchte, auch die Gelegenheit dazu erhält“, erläutert Friedbert Agethen, der im Vorstand der Genossenschaft aktiv ist, „zugleich sollen die Menschen aber auch von den neuen Energien profitieren können!“ Dies sei für Mitglieder der BürgerWIND Westfalen eG auf einfachem Weg und schon ab einer Einlage von nur 500 € möglich. Die Genossenschaft investiere mit dem Kapital der Mitglieder in aussichtsreiche Erneuerbare-Energien-Projekte, die Kleinanlegern ansonsten nicht offen stünden. „Wie das im Detail funktioniert und wo die Genossenschaft investiert, zeigen wir auf unserer Infoveranstaltung im Airport-Forum“, sagt Agethen und lädt alle Interessierten herzlich ein.
Die Genossenschaft sei unter anderem für all die interessant, denen selbst die Gelegenheit fehlt, beispielsweise eine Solaranlage auf dem eigenen Dach zu betreiben oder in eine Windpark-Beteiligung zu investieren. Mitglied kann jeder werden, der im Kreis Paderborn oder den Nachbarkreisen wohnt, auch Unternehmen können beitreten. Nach den Planungen sollen die ökologisch-ethischen Engagements jährlich eine Dividende zwischen 4,5 und 5,5 % auf das eingelegte Kapital der Mitglieder erbringen. Außerdem gehören Mitglieder-Beratungen rund um erneuerbare Energien, Informationen und zum Beispiel Themenabende zum Angebot.
Die Mitgliedschaft in der BürgerWIND Westfalen eG unterscheide sich dabei deutlich von direkten Formen der Beteiligung, stellt Friedbert Agethen dar: „Wer sich zum Beispiel als Kommanditist an einem Windpark beteiligt, muss nicht selten 10.000 € und mehr als Mindesteinlage aufbringen. Hierfür erhält er dann eine Rendite, die als Ausgleich des unternehmerischen Risikos normalerweise deutlich über der von Festgeldern oder beispielsweise Bundesschatzbriefen liegt. Allerdings unterliegen die Auszahlungen aufgrund der unterschiedlich guten Windjahre starken Schwankungen. Zu Beginn der Investition gibt es zudem einige Jahre lang nur recht geringe Ausschüttungen, erst mit der Zeit steigen diese an. Bei dieser Investitionsform braucht man langen Atem, denn wer seine Anlage vorzeitig beenden möchte, muss finanzielle Einbußen verschmerzen.“
Nutze man dagegen als Genossenschaftsmitglied die gemeinschaftlichen Investitionen der BürgerWIND Westfalen, stellten sich die Rahmenbedingungen anders dar: Die Einlagen sollen so eingesetzt werden, dass die Genossenschaft schon ab Beginn der Mitgliedschaft eine jährliche Dividende auszahlen könne, die kaum oder gar nicht schwanke. Zugleich könne man jederzeit mit zwei Jahren Frist normal kündigen und sein Kapital zurückerhalten – lediglich jetzt nach der Gründung bestehe für die ersten Mitglieder eine Kündigungs-Karenzzeit bis 2016. In jedem Fall seien die eingelegten Summen nicht über lange Zeit gebunden. „Und bei einer Mindesteinlage von nur 500 € kann praktisch jeder die Entwicklung der erneuerbaren Energien fördern und zugleich daran partizipieren“, so Agethen.
Gegründet wurde die BürgerWIND Westfalen eG bereits im März. „Inzwischen sind alle Formalitäten erledigt und wir können in den aktiven Geschäftsbetrieb einsteigen“, berichtet Agethens Vorstandskollegin Catharina Hoff. Interessenten können daher ab sofort bei der Genossenschaft Infomaterial anfordern und die soeben freigeschaltete Homepage www.buergerwind-westfalen.de besuchen. Bekannte Namen finden sich im Aufsichtsrat der Genossenschaft: „Wir freuen uns, dass wir als Aufsichtsratsvorsitzenden Hubert Böddeker, Vorstand der Sparkasse Paderborn, gewinnen konnten und den Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Peter Gödde als seinen Stellvertreter“, sagt Hoff. Johannes Lackmann als dritter Aufsichtsrat ist in Paderborn und Umgebung als engagierter Vertreter der erneuerbaren Energien und Windparkbetreiber bekannt. Er war viele Jahre Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energien.
Auch der Initiator der BürgerWIND Westfalen eG, Friedbert Agethen, ist als Planer und Betreiber von Windparks schon lange in der Paderborner Region aktiv. Mit der Gründung der Genossenschaft lässt er nun einer Ankündigung aus dem letzten Jahr Taten folgen: „Es ist ja bekannt, dass derzeit mehrere Windparks unserer Gesellschaften in Planung und einer auch in Bau sind. Die Windenergie bringt viele Vorteile in die Region. Uns ist wichtig, dass hieran möglichst viele Menschen teilhaben. Dazu gehört natürlich auch, dass jedermann sich an den Projekten beteiligen und von ihren Erträgen profitieren kann. Dieses Ziel erreicht die Genossenschaft: Sie ebnet Kleinanlegern und mittelfristig orientierten Investoren den Weg zu ökologischen Energieprojekten.“
Vorrangig soll die Genossenschaft dabei in Windenergie-Projekte investieren. Das sei aber kein Dogma, stellen Agethen und Hoff klar: „Die Windkraft bietet derzeit zwar am ehesten Chancen für Beteiligungen in unserer Region, aber natürlich können auch andere ökologische Energien unterstützt werden.“ Man freue sich daher nicht nur über neue Mitglieder, sondern auch über Projektgesellschaften, die Interesse an einer Zusammenarbeit mit der Genossenschaft hätten. Hier sei man auf die Entwicklung der nächsten Jahre sehr gespannt, sagt Agethen und ergänzt: „Als Windenergie-Planer werde ich natürlich eigene Projekte der Genossenschaft zur Beteiligung anbieten. Die Genossenschaft als demokratisch aufgebaute Organisation ist aber unabhängig“ – auch von ihren Initiatoren, wie Agethen betont. Sie könne frei über ihre Engagements entscheiden. „Als Mitgründer sind wir ein bisschen wie Eltern: wir helfen unserem Kind auf die Beine, aber laufen lernt es dann ganz von selbst.“
Wer sich näher für die BürgerWIND Westfalen eG interessiert, erhält unter www.buergerwind-westfalen.de oder unter Telefon 0 29 57 / 9 84 49-19 mehr Informationen und ist zur Info-Veranstaltung am 4. Juli um 19 Uhr im Airport-Forum Paderborn/Lippstadt eingeladen.
Mehr Informationen
BürgerWIND Westfalen eG
Tel.: 0 52 95 / 9 97 82-119
Fax: 0 52 95 / 9 97 82-129